Primaten

Artverwandt zu uns - im Gegensatz zum Menschen aber im Einklang mit der Natur

Wir brauchen für Tiere keine neue Moral. Wir müssen lediglich aufhören, Tiere willkürlich aus der vorhandenen Moral auszuschliessen.

Helmut Kaplan

Tagebuch

Unberührte Natur - hautnah & authentisch

Primaten & die Freude am Ungeheuer "Auto"

Lake Manyara National Reservat, Tansania22.03.2016, 15:00 Uhr

Das Lake Manyara National Reservat ist eigentlich für die dort, in zahlreicher Form lebenden Baumlöwen, bekannt. In der nahe gelegenen Lodge, in der wir untergebracht sind, erklärt uns der Manager warum es im Lake Manyara NR angeblich so viele Löwen gibt, die einen Großteil Ihrer Zeit auf den Bäumen verbringen. Der See tritt regelmäßig über die Ufer und so bekommen die wasserscheuen Großkatzen nasse Pfoten. Um den nassen Pfoten entgegen zu wirken klettern die Tiere auf die Bäume.

Wir haben im Lake Manyara National Reservat keinen einzigen Löwen gesehen, weder am Boden noch in den Bäumen. Dafür sahen wir jede Menge Kapbüffel, Zebras, Gnus, Hippos usw. Am besten haben uns aber in der Busch- und Baumlandschaft die Affen gefallen.

Davon gibt es wirklich viele und die sind super lustig.

Diadem Meerkatzen, Stummelaffen, Mantelaffen, Paviane uvm. Am Besten haben uns die Paviane und die Diadem Meerkatzen unterhalten. Diese Primaten, vor allem die jungen Tiere, haben einen sehr ausgeprägten Spieltrieb, der faszinierend ist. Die jungen Affen tollen wild miteinander herum, und scheuen  sich nicht auch die älteren Tiere mit in ihr Spiel einzubeziehen. Oft passiert es, dass das Spiel der jungen Artgenossen den älteren so gar nicht in den Kram passt und da kann es leicht passieren, dass die Kleinen gemaßregelt  bzw. in Ihrem Spieldrang von den Älteren, zurecht gerückt werden.

In Summe gibt es aber immer etwas zu lachen und die Freude am Spiel sieht man den Tieren, die laut kreischend durch die Gegend toben, förmlich an.

Wir sind tief im Wald des Lake Manyara National Reservat und freuen uns, dass wir unerwartet mitwirkende einer größeren Pavian-Gruppe, werden. Die Tiere tollen wild durch die Gegend und es scheint sie überhaupt nicht zu stören, oder auch nur im Geringsten zu interessieren, dass wir uns dem wilden Treiben angeschlossen haben und das Spiel aufmerksam beobachten.

Wirklich kein Interesse an uns? Oder gibt es doch ein klein wenig Aufmerksamkeit uns gegenüber? Wer hätte das gedacht, eine kurze Verschnaufpause im Spiel und ein junger Pavian hat uns entdeckt. Kurzerhand stellt er fest, das unbekannte Objekt muss inspiziert werden. Was wird da gespielt, was ist das sich nicht bewegende Unbekannte? Etwa ein Auto? Und die Kreaturen in diesem unbeweglichen großen Teil, wer zum Geier sind die?  Sind das vielleicht auch Affen ? Verwandte? Nein das passt nicht, die sind nicht genug behaart, nicht so wie wir.

Auch der lange Schwanz fehlt, die gehören nicht zu unserer Rasse. Wie auch immer, der Vorfall muss den Spielkameraden gemeldet und aufs genauestens untersucht werden.

Also beschließen die Paviane unser Auto zu untersuchen. Vorsichtig wird der vordere Teil des Jeeps untersucht. Na toll, den kann man ja besteigen. Vielleicht kann man das Ding ja sogar essen. Ein Versuch ist es wert. Einfach mal probieren. Da ist eine runde Scheibe, die so plötzlich hell wird und dann wieder abdunkelt. Ja, das Leucht-Ding, das könnte lecker schmecken, probieren geht über studieren. Der Scheinwerfer jawohl, der wird genauer kontrolliert, nur leider, schmecken tut er nicht.

Aus Sicherheitsgründen, und vorbeugend, dass nichts von unserer Ausrüstung verschwindet, haben wir das Dach und teilweise auch die Fenster geschlossen.

Nun klettern sehr mutige Paviane auf den Jeep und setzen sich auf die Motorhaube. Das ist eine sehr gute Position, um auch die Artgenossen im Auto genauer betrachten zu können. Auf zur Windschutzscheibe, die sieht toll aus, die muss jetzt gekostet werden. Nun schleckt einer der Paviane und dann ein anderer auf unserem Fenster herum. Der Genuss hält sich in Grenzen. Auch nach mehreren Versuchen schmeckt das durchsichtige Teil nicht wirklich.

Alles was so am Auto von Interesse sein kann wird jetzt genauer unter die Lupe genommen. Auch der  Scheibenwischer bekommt die Neugier der Paviane zu spüren. Und so wenden sich die Tiere auch uns zu. Immer wieder werden wir durch eindeutige Bewegungen dazu animiert mit zu machen. Wir aber begnügen uns damit diese verrückte Situation festzuhalten - einfach lustig.

Eine halbe Stunde oder länger dauert das bunte Treiben auf unserm Jeep. Die Paviane haben ihren Spaß und auch wir kommen nicht zu kurz. Wir lachen uns beim Zusehen fast kaputt.

Zwei Finger beenden das turbulente Treiben der Paviane auf unserem Auto. Zwischen Zeigefinger und Daumen, da steckt er, der Startschlüssel. Eins, zwei, drei, der Anlasser versorgt mit Strom, ein Schlag und er startet das Auto. Uff, was ist das, das Ding lebt ja noch und gibt Geräusche von sich. Erschreckt und aufgeregt fliehen unsere neuen Spielkameraden von der Motorhaube. Auf und davon bevor das Ding noch beißt.

Das ist nichts für junge Paviane!
Flucht nach vorne und hinein in den Wald, einfach weg von diesem bösen Ungeheuer.


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Robert Gstaltmaier lebt in Bischofshofen, in der Nähe vom Salzburg, Österreich. Als Naturliebhaber und Hobby-Fotograf interessiert er sich seit vielen Jahren für den afrikanischen Kontinent. Immer wieder fasziniert von Land, Tierwelt und Menschen bereist er den afrikanischen Kontinent nunmehr in regelmäßigen Abständen. In der Zwischenzeit gibt es von Tieren in freier Wildbahn, der beeindruckenden Landschaft Afrikas und auch von den dort lebenden Menschen viele tausend Bilder und Videos.

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