Vögel

Die geheimen Botschafter des Himmels

Die Erde hat genug für die Bedürfnisse eines jeden Menschen, aber nicht für seine Gier.

Mahatma Gandhi

Tagebuch

Unberührte Natur - hautnah & authentisch

Eine Gabelracke beim Mittagstisch

Serengeti National Reservat, Tansania03.04.2016, 11:59 Uhr

Die Gabelracke ist eine im südlichen und östlichen Afrikas vorkommende Vogelart. Sie ist in etwa so groß wie eine Amsel und besitzt ein außerordentlich bunt gefärbtes Gefieder. Die Brust ist violett, der Bauch hellblau. Kopf und Nacken gehen ins grünliche. Um den Schnabel wie auch über den Augen zieht sich ein weißer Streifen, der quasi die Augenbraunen des Vogels darstellt. Das Gesicht selbst hat eine rötlich-braune Färbung. Die Flügel sind an der Oberseite bräunlich und an der Unterseite sind die Flügel leuchtend blau bzw. türkis.

Eigentlich ist dieser Vogel immer und in jedem afrikanischen Park in Tansania oder Kenia etc. anzutreffen. Es ist nahezu unmöglich ihn zu verfehlen. Im Falle aber, dass man den Vogel nicht nur mit dem Auge einfangen möchte, sondern dies auch mit der Kamera vor hat, dann wird es schon etwas schwieriger. Meistens dauern seine Gefälligkeiten sich zu zeigen, der Anflug auf einen Ast, sitzen bleiben etwas mit dem Schnabel im Gefieder stochern, um dann wieder weg zu fliegen nur wenige Sekunden und schon geht es weiter zum nächsten Ast, oder irgendwo andes hin, wo man nicht von lästigen Foto-Touristen gestört wird und wo vielleicht auch noch die Möglichkeit besteht einen Happen ab zu bekommen.

Die kleine Regenzeit in der südlichen Serengeti hat es oftmals in sich und verlangt von Tier, Mensch und Maschine einiges ab. Der Tag beginnt meist in einem wunderschönen, gelbroten Morgenlicht, so wie man sich den Himmel Afrika vorstellt und wechselt dann meist sehr schnell in ein tiefes Grau bis dunkles Schwarz. Der Himmel entleert sich in Windeseile, so als könnte nicht genug Wasser auf einmal aus den Wolken fließen.

Die Tiere stehen dann meist wie angewurzelt in der Savanne, oder suchen eine Möglichkeit den Regen irgendwo unter Schirm-Akazien an sich vorbeiziehen zu lassen. In dieser Zeit ist nur bedingt daran zu denken Fotos  zu schießen, oder zu filmen, denn durch den massiven Regen und den Wind wird alles Trockene nass. Wenn man vom Inneren des Autos nach draussen filmt, dann beschlägt sich die Linse meist durch Wassertropfen oder durch die enorme Luftfeuchtigkeit.

Hier ist Geduld angesagt, abwarten heisst die Devise. Nichts weiter tun, nur genießen, selbst im Trockenen zu sein.

Die Regengüsse dauern in der kleinen Regenzeit nur kurz an, reinigen dafür alles ringsum. Danach ist der Himmel blauer als zuvor, die Sträucher und das Buschwerk neben der Strasse sind vom Staub gesäubert und es fühlt sich alles neu und frisch und anmutend an.

Wir erleben heute einen derartigen Tag.

Ein Vorankommen mit unserem Jeep ist trotz Allradantrieb nur sehr schwer möglich und wenn, dann nur auf der sogenannten Hauptroute in der südlichen Serengeti. Eigentlich wollten wir zum Leoparden-Felsen und dann zum Hippo-Pool, aber das wird heute nicht so einfach sein. Genau jetzt ist der Moment gekommen, bei dem die Gabelracke mit all Ihrer Farbenpracht in den Vordergrund rückt. Direkt vor uns hat eine auf einem dornigen Busch Platz genommen.

Jetzt liegt es an uns!
Die super Fotografen sind an der Reihe!
Nur die Besten heißt es doch immer.
Uff, schon wieder ist der Vogel weg und nicht einmal die Kamera war in Position gebracht.
Das kann doch wohl nicht wahr sein, bitte lieber Vogel komm zurück.
Lass dich im An- und Abflug ablichten und zeig uns dabei alles was du drauf hast.
Aber bitte mach es langsam, wir sind nicht so schnell.

Jawohl ! Heute ist unser Glückstag!
In der zirka fünf Meter vor uns sitzenden Gabelracke finden wir ein sehr kooperatives Traumexemplar.
Der Vogel platziert sich genau am Ast vor uns und putzt sich in aller Ruhe die Flügel. Er fliegt weg, kommt aber ebenso schnell wieder zum gleichen Ast zurück.

Jetzt heißt es schnell die Kamera in Position bringen.
Autofokus, Belichtungszeit einstellen. Warten.
Beim nächsten Anflug sollte die Übung gelingen.
Der Finger liegt zitternd am halb durchgedrückten Auslöser.
Die Gabelracke kommt zurück.
Jetzt fliegen die Bilder nur so hinaus.
Juhu, endlich geschafft!
Der Vogel ist im Sensor gefangen.

Das war an diesem Tag noch lange nicht alles, das uns die Gabelracke zeigen wollte.
Wir haben heute das Glück auf unserer Seite.
Keine Frage, wir müssen hier bleiben und noch ein paar Fotos schießen.
Einfach überwältigend wie sich dieser Vogel uns gegenüber präsentiert.

Wieder fliegt die Gabelracke weg. Gespannt und beinahe erstarrt verharren über der Kamera warten wir darauf, dass der Vogel zurückkommt. Plötzlich hören wir die Worte unseres Fahrers Yahaya
„She is hunting“

Na bravo, und jetzt noch zu uns zurückfliegen, das wäre doch der Über-Hammer. Ein Traum wir können es kaum fassen, der Vogel kommt zurück. Im Schnabel hat sie einen Grashüpfer.

Aber hallo, sie hat keinen Zwerg-Grashüpfer im Schnabel, es ist ein richtig großes Exemplar. Jetzt müssen unsere Fotoapparate beweisen was sie können. Die Gabelracke zeigt uns alles.

11 Fotos in der Sekunde schafft die Nikon. 159 Fotos für eine einzige Serie in einem Stück. 14,5 Sekunden und der Grashüpfer war im Bauch des Vogels verschwunden.

Eine proteinreiche Nahrung für einen der wohl am schönsten gefärbten Vögel Afrikas.


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Robert Gstaltmaier lebt in Bischofshofen, in der Nähe vom Salzburg, Österreich. Als Naturliebhaber und Hobby-Fotograf interessiert er sich seit vielen Jahren für den afrikanischen Kontinent. Immer wieder fasziniert von Land, Tierwelt und Menschen bereist er den afrikanischen Kontinent nunmehr in regelmäßigen Abständen. In der Zwischenzeit gibt es von Tieren in freier Wildbahn, der beeindruckenden Landschaft Afrikas und auch von den dort lebenden Menschen viele tausend Bilder und Videos.

Aus einem Hobby wurde eine Leidenschaft - aus einer Leidenschaft erwuchs eine Herzensangelegenheit und aus einer Herzensangelegenheit gestaltete sich "Wildlife Moments".

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